Obwohl Audiologen und Ärzte seit Jahren ihre Argumente vertreten, wird Hörverlust oft als schwerwiegender Gesundheitszustand übersehen, der einer Intervention bedarf. Aufgrund des typischerweise fortschreitenden Beginns warten die meisten Menschen viele Jahre, bevor sie Hilfe für ihr Gehör suchen.
Während unsere Ohren den Ton „hören“, ist es das Gehirn, das die Informationen verarbeitet und unserem Körper sagt, was er tun soll. Sei es als Reaktion auf Musik, auf ein Auto, das uns beim Überqueren der Straße entgegenkommt, oder auf die Geräusche von jemandem, mit dem wir gerne reden.
Wie alle Muskeln oder Nervenbahnen, die nicht regelmäßig „angespannt“ werden, werden diese Bahnen mit der Zeit auf natürliche Weise nachlassen, wenn sie nicht aktiviert und regelmäßig genutzt werden.
Unter Hördeprivation versteht man eine verminderte Fähigkeit des Gehirns, bestimmte Geräusche zu verarbeiten und zu erkennen, nachdem eine Zeitspanne geringerer Belastung eingetreten ist.
In der einfachsten Form hat unser Gehirn bei einem Hörverlust bestimmte Geräusche, meist leisere, hohe Töne, die uns beim Erkennen von Wörtern helfen, über einen längeren Zeitraum nicht gehört. Wenn wir schließlich durch Verstärkung und die Anpassung eines Hörgeräts wieder Zugang zu diesen Geräuschen erhalten, kann sich unser Gehirn nicht mehr an sie erinnern oder weiß nicht mehr recht, wie es reagieren soll. Je länger wir ohne Schallbelastung auskommen, desto größer könnte dieser Effekt sein. Auch wenn die Hörschwelle etwa gleich bleibt und keinen weiteren Rückgang zeigt, kann diese verminderte Spracherkennung anhalten.
Was können wir tun?
- Schützen Sie Ihr Gehör! Verhindern Sie im ersten Fall, dass es zu einem Hörverlust kommt.
- Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich Ihr Gehör verändert hat, machen Sie so schnell wie möglich einen Hörtest.
- Wenn Ihr Audiologe einen Hörverlust feststellt, hören Sie auf seinen Rat und recherchieren Sie selbst über Optionen zur Verstärkung.
- Verwenden Sie Kopfhörer mit ANC (aktive Geräuschunterdrückung) und hören Sie mit einer niedrigeren Lautstärke, um Ihr vorhandenes Gehör zu schützen.
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